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1973 - Helmut-Schmidt-Universität /
Universität der Bundeswehr Hamburg


Gründung der "Universität der Bundeswehr Hamburg"

Am 5. Mai 1972 brachte der damalige Verteidigungsminister Helmut Schmidt eine Kabinettvorlage ein, zur Neugründung von Bundeswehrhochschulen. München und Hamburg wurden als Standorte ausgewählt, mit der Vorgabe, den akademischen Lehrbetrieb am 01.10.1973 aufzunehmen.

Durch eine grundlegende Neuorientierung der Ausbildung und Bildung in den Streitkräften Ende der 60er Jahre sollte dem bereits eineinhalb Jahrzehnte zuvor durch Wolff Graf von Baudissin entworfenen Leitbild des Soldaten als "Staatsbürgers in Uniform" zeitgemäß und fachlich anspruchsvoll Rechnung getragen werden. Sein Gesamtmodell der "Inneren Führung" ist untrennbar verbunden mit dem Soldaten, der für sich und für andere verantwortlich denken und handeln kann.

Auch zeigte sich bereits in den 60er Jahren, dass die Offiziere auf Zeit der Bundeswehr nach Abitur und mehrjähriger Verpflichtungszeit auf dem zivilen Arbeitsmarkt nur schwer Anschluss fanden. Diese Erfahrung wirkte sich auf die Zahl der Bewerber für die Offizierlaufbahn ebenso aus wie eine wachsende gesellschaftliche Distanz zu den Streitkräften, die u.a. durch zeitgeschichtliche Ereignisse wie den Vietnam-Krieg verstärkt wurde. Die Bundeswehr hatte Nachwuchssorgen. Es galt, die Attraktivität des Offizierberufs zu steigern.