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1935: Gründung der Abteilung Leichtbau


Fritz Gröhn - Das erste Flugzeugbausemester

Im Jahre 1935 wurde an den "Technischen Staatslehranstalten zu Hamburg" die Abteilung "Leichtbau" mit Flugzeugbau und Kraftfahrzeugbau gegründet. Der Lehrplan für das Grundstudium wurde vom Maschinenbau übernommen, und deshalb galt der Flugzeugbau anfangs als Anhängsel des Maschinenbaus. Nach Kriegsende bis 1954 war die Lehre im Fach Flugzeugbau durch die Alliierten untersagt. Im Jahre 1954 wurde die Abteilung Flugzeugbau/Kraftfahrzeugbau an der Ingenieurschule wieder eröffnet. Mit der Gründung der Fachhochschule 1970 wurde die Abteilung Flugzeugbau/Kraftfahrzeugbau mit der Wagenbauschule und der Abteilung Schiffbau zu einem eigenen neuen Fachbereich zusammengefasst.

Fritz Gröhn, der 1934 mit seiner Maschinenbau-Ausbildung begann, erinnert sich an die Anfangszeit:

"Nach dem zweiten Semester fanden sich einige, die Flugzeugbau studieren wollten. Leider gab es das Fach bei uns noch nicht. Die Direktion sagte uns aber zu, wenn wir 12 Kommilitonen finden würden, sollte es eingerichtet werden. So kam es. Wir waren 13, zeitweilig auch 14, die das erste Flugzeugbau-Semester an den Hamburger Staatslehranstalten durchzogen.

Am 12. August 1936 bestand ich die Prüfung als Luft- und Kraftfahrzeug-Ingenieur. Meine Abschlussarbeit war das Modell eines Segelflugzeugs mit Hilfsmotor.



Nach der mündlichen Abschlussprüfung und der anschließenden Entlassung standen in der Eingangshalle schon Vertreter der Flugzeugfirmen, um uns einzustellen. Es war also nicht schwierig, eine Stellung zu bekommen - ohne Bewerbung. Ich ging natürlich mit drei weiteren aus meinem Semester zur Firma Focke-Wulf in Bremen. Da ich in den Semesterferien schon bei Focke-Wulf gearbeitet hatte, ging ich gleich ins Konstruktionsbüro an meinen früheren Arbeitsplatz. Ich bekam, glaube ich, 200,- Mark Gehalt, während die übrigen mit 180,- Mark anfingen."